Am 03.02.2025 unternahmen die WIN 10, WBK 10a und die HGS 10 eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Die Fahrt hatte zum Ziel, das Geschehene historisch zu verstehen und der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, um zu verhindern, dass sich solche Gräueltaten wiederholen. Der Besuch wurde im Vorfeld im Religionsunterricht überkonfessionell ausführlich vorbereitet und orientierte sich an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Ziele: Weniger Ungleichheiten, Frieden & Gerechtigkeit).
Am Morgen traf sich unsere Gruppe und machte sich gemeinsam auf den Weg nach Flossenbürg. Schon bei der Ankunft war die bedrückende Atmosphäre des Ortes spürbar. Die erhaltenen und rekonstruierten Gebäude sowie die informativen Tafeln gaben uns sofort einen Eindruck davon, welch unvorstellbares Leid sich hier während des Zweiten Weltkriegs abgespielt hat.
Eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte führte uns über das Gelände und erklärte die Geschichte des Lagers. Das KZ-Flossenbürg wurde 1938 errichtet und war vor allem für politische Gefangene, Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter, vermeintlich „Asoziale“, Homosexuelle bestimmt. Besonders erschütternd war die Erzählung über die unmenschlichen Arbeitsbedingungen im nahegelegenen Steinbruch, in dem viele Häftlinge unter extremen Bedingungen ums Leben kamen. Auch das Krematorium und die „Pyramide der Asche“ hinterließen einen tiefen Eindruck.
Während der gesamten Führung herrschte Stille. Sehr bewegend war der Besuch eines ehemaligen Gebäudes, in dem Ordner mit den Namen und Lebensgeschichten der Opfer sowie persönliche Gegenstände von Häftlingen ausgestellt waren. Vielen von uns wurde erst durch diesen Besuch bewusst, wie grausam das Regime der Nationalsozialisten war und welches Leid die Menschen hier ertragen mussten.
Workshop ,,Was tust du?“
Am Nachmittag besuchten wir einen Workshop, in dem wir uns in die Bewohner in einem tschechischen Dorf hineinversetzen mussten. Jeder Schüler übernahm dabei eine unterschiedliche Rolle. Im Mittelpunkt stand ein Todeszug, der am Bahnhof der Stadt ankam, beladen mit erschöpften Häftlingen und deren Bewachern, kurz vor dem Ende des Krieges. Als Gruppe mussten wir Entscheidungen treffen, wie wir handeln würden. Der Workshop ermöglichte es uns, sich in die damalige Zeit hineinzuversetzen und hob die Wichtigkeit von Zivilcourage deutlich hervor.
Die Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg war eine lehrreiche, aber auch emotionale Erfahrung. Sie zeigte uns eindrücklich, warum es wichtig ist, die Geschichte nicht zu vergessen und sich aktiv gegen Hass und Diskriminierung einzusetzen. Dieser Besuch hat uns nachdenklich gemacht und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Ein besonderer Dank gilt dem Rotary Club Amberg für die finanzielle Unterstützung dieser Fahrt.